Quelle: |
Bundesfinanzhof |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 04.02.2016 |
Aktenzeichen: | III R 12/14 |
Vorinstanz: |
FG Düsseldorf |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 13.03.2014 |
Aktenzeichen: | 14 K 3588/11 E |
Schlagzeile: |
Versagung der Tarifbegrenzung nach Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheids
Schlagworte: |
Gewerbesteuermessbescheid, Gewerbesteuer, Grundlagenbescheid, Sachverhalt, Selbständige Tätigkeit, Tarifbegrenzung, Verfahrensrecht, Widerstreitende Steuerfestsetzung
Wichtig für: |
Steuerberater
Kurzkommentar: |
Änderung des Einkommensteuerbescheids nach § 174 Abs. 4 AO - Versagung der Tarifbegrenzung gemäß § 32c EStG a.F. nach Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheids
1. Wird der Gewerbesteuermessbescheid aufgrund eines Rechtsbehelfs aufgehoben, weil der Steuerpflichtige eine selbständige Tätigkeit i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 3 EStG ausübt, ist das Finanzamt nach § 174 Abs. 4 AO im Grundsatz berechtigt, den Einkommensteuerbescheid durch Versagung der Tarifbegrenzung gemäß § 32c EStG a.F. zu ändern.
2. In diesem Fall beruhen beide steuerlichen Folgerungen – sowohl die Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheids als auch die Versagung der Tarifbegrenzung nach § 32c EStG a.F. – auf der rechtlichen Qualifikation der vom Steuerpflichtigen ausgeübten Tätigkeit und damit auf dem gleichen "bestimmten Sachverhalt" i.S. des § 174 Abs. 4 Satz 1 AO.
3. Weder der Gewerbesteuermessbescheid noch der Gewerbesteuerbescheid sind Grundlagenbescheide für die Tarifbegrenzung nach § 32c EStG a.F.
AO § 174 Abs. 4 Sätze 1 bis 4, § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1
EStG a.F. § 32c
EStG § 15 Abs. 2 Satz 1, § 35
GewStG § 2 Abs. 1, § 7