Quelle: |
Bundesfinanzhof |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 01.09.2021 |
Aktenzeichen: | III R 20/19 |
Vorinstanz: |
FG Berlin-Brandenburg |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 12.02.2019 |
Aktenzeichen: | 8 K 8030/15 |
Schlagzeile: |
Umfang der Gewerbesteuerbefreiung für Altenheime, Altenwohnheime und Pflegeeinrichtungen
Schlagworte: |
Abgrenzung, Altenheim, Altenwohnheim, Gewerbesteuer, Pflegeeinrichtung, Pflegeleistungen, Private Vermögensverwaltung, Steuerbefreiung, Vermögensverwaltung, wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
Wichtig für: |
Steuerberater
Kurzkommentar: |
1. Die Gewerbesteuerbefreiung nach § 3 Nr. 20 Buchst. c und d GewStG erfasst nur die Gewinne, die aus dem Betrieb der jeweiligen Einrichtung selbst erzielt werden. Übt der Träger der Einrichtung daneben Tätigkeiten aus, die nicht vom Zweck der Steuerprivilegierung gedeckt sind, unterfällt der daraus erzielte Gewinn der Gewerbesteuer.
2. Die Annahme einer nicht von der Steuerbefreiung nach § 3 Nr. 20 Buchst. C und d GewStG erfassten Tätigkeit setzt nicht voraus, dass die Tätigkeit die Voraussetzungen eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs i.S. des § 14 Satz 1 AO erfüllt, den Rahmen der privaten Vermögensverwaltung verlässt oder besondere organisatorische Vorkehrungen erfordert. Es genügt, dass der Tätigkeit trennbare Erträge zugeordnet werden können.
GewStG § 3 Nr. 20 Buchst. C und d
AO § 14 Satz 1
Tenor:
Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg vom 12.02.2019 - 8 K 8030/15 aufgehoben.
Die Klage wird abgewiesen.
Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.