Quelle: |
Finanzgericht Hamburg |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 04.08.2021 |
Aktenzeichen: | 2 K 69/20 |
Schlagzeile: |
Auslegung eines Einspruchs gegen den Gewerbesteuerbescheid
Schlagworte: |
Auslegung, Einspruch, Gewerbesteuer, Gewerbesteuerbescheid, Gewerbesteuermessbescheid, Grundlagenbescheid, Ruhen des Verfahrens
Wichtig für: |
Steuerberater
Kurzkommentar: |
1. Auch der durch einen Angehörigen der steuerberatenden Berufe oder einen Rechtsanwalt - fälschlich - gegen den Gewerbesteuerbescheid eingelegte Einspruch ist grundsätzlich einer Auslegung dahin zugänglich, dass der Gewerbesteuermessbescheid angegriffen werden soll. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich aus der Einspruchsbegründung unzweifelhaft ergibt, dass die Streitfrage den Grundlagenbescheid betrifft.
2. Ordnet das Finanzamt auf den zusammen mit dem Einspruch gestellten Antrag das Ruhen wegen eines Musterverfahrens an, spricht dies auch dafür, dass der Einspruch als gegen den Gewerbesteuermessbescheid gerichtet anzusehen ist, denn die Ruhens-Anordnung setzt einen zulässigen Einspruch voraus.
Das Urteil des Finanzgerichts ist rechtskräftig.